Highlights des

Eboard­Museums

Hammond A

Die erste Hammond-Orgel

 

 

 

Vor diesem Anblick dürfen Sie gerne in Ehrfurcht erstarren. Dieses erste Hammond Modell A revolutionierte ab 1934 die gesamte Musikwelt!

Zuvor entwickelte Laurens Hammond in Chicago den legendären Tonewheel (Tonrad)-Generator, dessen einzigartige Tonerzeugung mittels rotierender gezahnter Räder in einem elektromagnetischen Feld bis heute nicht nur ein bewundertes Gesamtkunstwerk ist, sondern auch sämtliche Hersteller von Musikinstrumenten zu Höchstleistungen antreibt, diesen legendären Sound mit all seinen Artefakten irgendwie zu kopieren. Und das gilt bis heute - und wahrscheinlich auch noch in hundert Jahren!

Den weltbewegenden Erfolg dieses Instruments wohl ahnend, benannte Hammond seinen Erstling folgerichtig als Hammond A, dem dann noch viele weitere Buchstaben des Alphabets mit unendlich vielen Mutationen folgen sollten.

Sollten Sie zuerst instinktiv geglaubt haben, hier die wohl prominenteste Hammond, nämlich die Hammond B-3 erkannt zu haben, kann man das Ihnen nicht wirklich zum Vorwurf machen. Laurens Hammond entwickelte zwar 1934 ein völlig neues Instrument mit einzigartigen Merkmalen, nahm aber bereits im ersten Modell ein Design vorweg, das erst zwanzig Jahre später als Hammond B-3 zum inoffiziellen weltweiten Standard wurde. Eine optische Verwechslung liegt also nahe...

 

Stufenlos regelbarer Tremulant

 

 

Erst ein genauer Blick verrät, dass bei dieser Hammond A - dort wo bei späteren Modellen die Wippschalter für das nicht minder stilprägende Vibrato angeordnet sind - ein stufenlos regelbarer Tremulant für Amplitudenmodulation sorgt.

Amplitudenmodulation? Klingt kompliziert!
I-i-i-s-t a-a-a-b-e-e-r g-a-a-a-n-z e-i-i-i-n-f-a-a-a-c-h!
:-)

 

Schalter für Start-Motor und Run-Motor

 

 

Die beiden Schalter für den Start-Motor beziehungsweise den Run-Motor (im Bild rechts oben) mussten bei späteren Modellen eine Etage höher rutschen, um den vier Wippschaltern der Percussion Platz zu machen!

 

Größenvergleich: Hammond A (oben), Hammond B (unten)

 

 

Die meisten Konsolen aller Hammond A sind mit 59 cm noch erkennbar schmäler als darauf folgende Modelle.

Zur Belebung des ursprünglich etwas monoton wirkenden Sounds der "Orgel aus der Steckdose" integrierte Hammond bald darauf im Modell BC mit respektablem Aufwand einen zweiten Generator, der als Chorusgenerator für leichte Schwebungen und damit ein lebendigeres Klangbild sorgt. Und dafür brauchte man natürlich Platz, sodass die Konsolenbreite ab dann auf 72 cm erweitert wurde.

 

Musikbeispiel: Milt Herth - Stompin At The Savoy

Die allererste bekannte Aufnahme einer Hammond-Orgel, ca. 1935

Um Volumen zu entwickeln, hätte der Hammond A der Hall großer Räume gut getan. Vielleicht hat Milt Herth mit dieser Aufnahme, die offenbar in einem kleinen Studio entstand, Laurens Hammond dazu inspiriert, mit seinem Jahre später entwickelten Feder-Hall (Spring-Reverb) einen weiteren Welterfolg zu landen: