Highlights des

Eboard­Museums

GEM Promega 3

Ab 2001 gebautes einzig­ar­ti­ges i­ta­lie­ni­sches Stage Piano

 

 

 

Italienische Meisterleistungen im Instrumentenbau endeten offenbar nicht bei Stradivari, Amati oder Scandalli. Ein Beweis dafür ist dieser GEM Promega 3 aus dem Jahr 2001, der auch noch Jahrhunderte nach den zuvor erwähnten Legenden so etwas wie Einzigartigkeit ausstrahlt:

Es sind nicht die gesampelten Sounds in ihrer aus heutiger Sicht wahrscheinlich nur durchschnittlichen Qualität, welche diesen Promega 3 auszeichnen, es ist vielmehr das Gesamtkonzept und die fühlbare Intelligenz und Praxisnähe, die in dieses - nennen wir es halt Digitalpiano - eingeflossen sind. Vier unabhängig programmierbare Sound-Sektionen verteilen sich gemeinsam mit einer weiteren Sektion für externe Signale luxuriös über die gesamte Länge von 88 Tasten. Dass die beiden Wheels für Pitchbending und Modulation sich links oberhalb und nicht neben der Tastatur befinden, sei entschuldigt. Damit wurde auf eine Überlänge des Instruments verzichtet, sodass der Promega 3 auch für einen einzelnen Menschen mit durchschnittlicher Armlänge noch tragbar bleibt.

 

Detailansicht: Rotary Controller und Equalizer

 

 

Motorisierte Fader sind ebenso Eyecatcher wie LED-Kränze rund um die Rotary Controller. Aber auch der programmierbare 8 Band-Summenequalizer mit seinen roten LED-Balken zeigt selbst auf dunkelsten Bühnen, wo es gerade lang geht.

Ebenso pro Sektion und Speicherplatz unabhängig programmierbare Effekte sowie eine völlig ausreichende Midi Spezifikation mit logischer Menüführung runden diese Rarität ab, die sich leider in nur geringen Stückzahlen verkaufte. Keith Emerson blieb mehr oder weniger der einzige renommierte User dieses Promega 3 mit seinen unglaublichen 320 synchron abrufbaren Stimmen!

Dividiert durch 4 Sektionen bleiben also noch immer 80 gleichzeitig hörbare Noten, und auch dieses Feature verdient eine absolute Höchstnote! Warum also blieb dieses Meisterwerk ein nun nicht einmal durchschnittlicher Verkaufserfolg? Es wird wohl - vergleichbar mit dem Elka Synthex - an Vorurteilen gegenüber dem Hersteller Generalmusic gelegen sein, dessen Orgeln zuvor mehr durch verkaufte Mengen als durch Charisma überzeugten.

Seit nunmehr bald zwanzig Jahren wartet der geneigte Master of Keys darauf, dass eine der renommierten Companies sich diesen Gem Promega 3 einmal näher ansieht, um dessen einzigartiges Konzept auf ihre aktuelle Produktlinie zu übertragen. Das wäre dann für Pianisten ein Himmel voller Geigen, selbst ohne Stradivari-Logo!

 

GEM Promega 3

Rick Wakeman (Yes) live in Birmingham, 2003